In der Vergangenheit sind an unserem Pachtgewässser, dem "Franzsee", bereits diverse Bemühungen unternommen worden um kurzzeitig eine Verbesserung des Gewässerzustandes – im Besonderen die Anhebung der Wasserlinie – herbeizuführen.

Im Fall von lang anhaltenden Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes oder andauernden Wärmezeiträumen ohne die Durchströmung oder dem „Zupumpen nebst Umwälzung“ besteht eine akute Gefahr für das Habitat bei Niedrigwasser. Auch das Massensterben der Teichmuscheln im Jahr 2021/2022 nebst Vogelraub basierte auf den rasch abfallenden und länger andauernden Niedrigwasserpegel.

Mit dem nun vom AV Mandelsloh in Zusammenarbeit mit der Bingo-Umweltstiftung initiierten Projekt „Machbarkeitsstudie zum Projektvorhaben Renaturierung des Franzsees“ (Fördernummer 220607 G) erfolgt eine systematische Erfassung des Lebensraumes Franzsee im Landschaftsschutzgebiet „Untere Leine“.

Ableitend aus den Gutachten soll ein zukunftsorientiertes Modell zur Revitalisierung bzw. zur Renaturierung des Sees erarbeitet werden. Der gutachterliche Inhalt der bewilligten Maßnahme ist als notwendige Vorstufe zum geplanten Projekt

– Renaturierung des Franzsees –

zu verstehen.

Ziel eines möglichen Folgeprojekts ist es, dass das Gewässer dauerhaft eine ausreichende Mindestwassertiefe hält; im besten Fall wird der Franzsee auch außerhalb der Hochwasser wieder durchströmt.

Es existieren zwei Möglichkeiten zum Erreichen des Revitalisierungsziels: Entweder wird der Oberflächenwasserspiegel in der gesamten Region angehoben oder der Wasserkörper vertieft. Da es sich bei einer möglichen Entschlammung oder gar Vertiefung um einen elementaren Eingriff in die Natur handelt muss zuvor nachgewiesen werden, ob die Maßnahme nachhaltig wirksam wird. Im Wesentlichen wird die Nachhaltigkeit erfüllt, wenn das lebenserhaltende Wassermanagement dauerhaft gegeben ist und eine Gefährdung der Artenvielfalt oberhalb und unterhalb der Wasserlinie ausgeschlossen werden kann.

Unter der Beachtung von

  • naturschutzfachlichen und -rechtlichen Parametern,
  • gewässerökologischen Aspekten und Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie,
  • wasserwirtschaftlichen Parametern,
  • bodenschutz- und abfallrechtlichen Parametern sowie
  • sonstigen Begleitparametern,

erfolgt bis Ende April 2023 die systematische Erfassung des Lebensraumes Franzsee im Rahmen der geförderten Machbarkeitsstudie der BINGO-Umweltstiftung.

Das Projekt beinhaltet die gutachterliche Kartierung und die Beprobung des Habitats durch den Anglerverband Niedersachsen e.V. Dabei werden u.a. auch die über und unter der Wasserlinie lebenden Tier- und Pflanzenarten nach von Drachenfels und den FFH-Richtlinien erfasst.

Die Inhalte der Machbarkeitsstudie wurden im Rahmen des Förderantrags mit

  • der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover,
  • der Unteren Wasserbehörde der Region Hannover,
  • dem Fachbereich Umwelt Gewässerschutz der Region Hannover,
  • dem Bodenschutz West/Abfall der Region Hannover,
  • dem Unterhaltungs- und Pflegeverband Untere Leine der Stadt Neustadt a. Rbge.,
  • der Stadtplanung der Stadt Neustadt a. Rbge.,

abgestimmt.

Projektfortschritt:

Am 16.11.2022 wurde durch den Anglerverband Niedersachsen e.V. die Elektrofischerei zur Kartierung der Fischarten und -größen durchgeführt. Es konnten 9 Arten unterschiedlichen Alters bestimmt werden.

Bild: Ein kleiner Hecht aus dem Franzsee!

Erste Gewässerschlammproben wurden entnommen und zur Analyse an die GBA Gesellschaft für Bioanalytik mbH gesendet.


 (weitere Infos folgen...)